Kunterbuntes

Eichhörnchen droht ein harter Winter! Bitte helft ihnen!

Es ist ein großes Vergnügen Eichhörnchen zu beobachten und ihre pure Lebensfreude zu spüren, wenn sie sich spiralförmig die Baumstämme hoch und runter jagen 🙂
Doch aktuell droht den Eichhörnchen Lebensgefahr: sie drohen in den kommenden Monaten zu verhungern, wenn wir ihnen nicht helfen. Warum Eichhörnchen in diesem Jahr dringend auf unsere Hilfe angewiesen sind und wie ihr ihnen helfen könnt, berichte ich in diesem Artikel.

Eichhörnchen in Not!

Der Sommer neigt sich dem Ende, doch die lange Hitze und Trockenheit zieht erhebliche Folgen nach sich. Neben der Landwirtschaft leiden auch Eichhörnchen unter der schlechten Ernte und sind in großer Not.
Eichhörnchen fressen sich im Herbst nur wenig Winterspeck an, stattdessen vergraben sie Nüsse & Co in vielen kleinen Depots. Diese Vorräte sind eine Lebensversicherung für Eichhörnchen, denn sie sind den ganzen Winter auf Nahrung angewiesen. Eichhörnchen halten nämlich keinen Winterschlaf, sondern Winterruhe. Das heißt sie verbringen den Winter fast den ganzen Tag schlafend in ihrem Kobel (Nest) und verlassen ihn nur für wenige Stunden täglich, um fressen zu gehen. Doch dieses Jahr können Eichhörnchen nicht genug Vorräte für den Winter zurücklegen, so dass ihnen der Hungertod droht!

Eichhörnchen finden nicht genug Futter

Viele Nüsse sind in diesem Jahr schon (Wochen!) früher reif als üblich. Eichhörnchen sind aber noch mit der Aufzucht der Jungtiere beschäftigt und sammeln erst später ihre Wintervorräte zusammen. Dann ist es aber zu spät, weil die heruntergefallenen Nüsse bis dahin von Autos plattgefahren oder von eifrigen Gärtnern entsorgt wurden.
Viele Bäume konnten aber wegen der langanhaltenden Trockenheit nicht einmal gesunde Früchte ausbilden. Auch wenn Nüsse und Bucheckern normal aussehen, ist die Frucht im Inneren oft verkümmert und zur Ernährung ungeeignet.
Deshalb ist die Lage für die Eichhörnchen lebensbedrohlich: sie finden nicht genug Nahrung, müssen lange Wege zurücklegen und werden dadurch zusätzlich geschwächt. So werden sie es nicht über den Winter schaffen.

Bitte helft den Eichhörnchen – was ihr zufüttern könnt

Um den Eichhörnchen zu helfen, ist deshalb schon JETZT Unterstützung wichtig. Stellt ihnen auf dem Balkon oder im Garten Nahrung bereit. Laut des Eichhörnchen Notruf e.V.  eigenen sich zur Fütterung:
Walnüsse, Haselnüsse, Bucheckern, Hainbuchensamen, Sonnenblumenkerne, getrocknete Maiskörner, Maronen, Zirbelnüsse, Pinienkerne, Rosinen, Weintrauben, Äpfel, Birnen, Möhren, Gurke, Zucchini, Brokkoli
Eicheln fehlen bei der Aufzählung, da es laut des Vereins ein Irrglaube ist, dass diese gerne gefressen werden… bei meiner Recherche habe ich aber immer wieder gefunden, dass Eicheln zur Nahrung des Eichhörnchens gehören!

Weiter gilt zu beachten:
  • Da die Nagezähne der Eichhörnchen ständig nachwachsen, müssen sie an der Schale von Nüssen und Kernen „abgearbeitet“ werden, so dass man nicht nur Weichfutter verfüttert sollte.
  • Exotische Nüsse oder Früchte brauchen die Tiere nicht und bergen durch den langen Transportweg auch die Gefahr von Schimmel und Pilzbefall.
  • Im Fachhandel gibt es spezielle Futtermischungen für Eichhörnchen zu kaufen.

Natürlich könntet ihr auch selbst Nüsse sammeln, trocknen, einlagern und in den nächsten Monaten verfüttern. Dabei sollt ihr den Wildtieren natürlich nicht das Futter vor der Nase wegschnappen, aber ihr könnt dort sammeln wo die Nüsse sonst verderben würden oder im Überfluss vorkommen. Das gilt auch für Kiefer-, Fichten- und Tannenzapfen, die bei Eichhörnchen auch sehr begehrt sind.

Futterstellen für Eichhörnchen richtig anlegen

Idealerweise wird die Futterstelle erhöht in einem Baum oder direkt am Baumstamm angebracht. Durch die erhöhte Platzierung wird das Risiko durch Fressfeinde eingedämmt und das Eichhörnchen kann sich bei Gefahr schnell auf rettende Äste begeben.
Futterautomaten oder Futterhäuschen mit einem Fenster und einer Klappe bieten viele Vorteile. Durch das Fenster sehen Eichhörnchen was im Angebot ist und man selbst sieht wann der Vorrat nachgefüllt werden muss. Eine Klappe, die das Eichhörnchen problemlos öffnen kann, verhindert, dass sich andere Wildtiere bedienen und sorgt dafür, dass das Futter trocken bleibt. Trotzdem sollte man das Futter immer wieder auf Schimmel überprüfen.
Solche Eichhörnchen Futterstellen gibt es im Handel oder können selbst gebaut werden. Beim Eigenbau aber bitte darauf achten, dass die Tiere den Deckel leicht und ohne Verletzungsgefahr öffnen können.
Da Eichhörnchen außerhalb der Paarungszeit Einzelgänger sind und Begegnungen mit Artgenossen ausarten, sollte man bei mehreren Eichhörnchen im Garten auch mehrere Futterstellen einrichten.
Der Naturschutzbund Deutschland weist darauf hin, dass es durch die Futterstellen zu Krankheitsübertragung zwischen den Tieren kommen kann.  Außerdem haben Studien nachgewiesen, dass der Bestand der Eichhörnchen selbst von massiver Zufütterung nicht profitiert.

Wasser

Neben der Nahrung brauchen Eichhörnchen natürlich auch Wasser. Gerade an heißen und trockenen Sommertagen und im frostigen Winter (wenn kein Schnee liegt), sind Eichhörnchen auf ein Wasserangebot des Menschen angewiesen. Dafür sollte man eine Wasserschale in der Nähe der erhöhten Futterstelle (auf einem geeigneten Vorsprung oder auf einem im Baum angebrachten Brett) bereitstellen.

Fütterung auch in „normalen“ Jahren?

Ja, um den Eichhörnchen das Überleben im Winter zu sichern ist eine Zufütterung von Beginn der Vorratssuche im Herbst bis in den Frühling aus folgenden drei Gründen jedes Jahr sinnvoll:

1.) Bei hoher Schneedecke und sehr starkem Frost kommen die Eichhörnchen nicht an ihre eingebuddelten Vorräte, so dass besonders dann Nahrung zur Verfügung gestellt werden muss.

2.) Eine weitere Problematik ist die Tragezeit der Eichhörnchen, da diese schon im Januar beginnt. Die erst trächtigen und anschließend säugenden Weibchen haben also noch mitten im Winter einen besonders hohen Energie-  und Nahrungsbedarf, der sich in dieser üblicherweise kältesten Zeit des Jahres, nur sehr schwer decken lässt. Mit der Fütterung unterstützt ihr also nicht nur das Überleben der Tiere, die in Winterruhe sind, sondern sichert auch den Muttertieren und ihrem Nachwuchs das Leben.
Die ersten Jungtiere werden bereits im Februar geboren und suchen dann schon im März / April eigenständig nach Nahrung. Bei dem zu dieser Zeit noch äußerst eingeschränkten Nahrungsangebot sind die jungen Eichhörnchen dann auch noch auf Futterspenden angewiesen.

3.) Da Bäume erst ab einem gewissen Alter Samen produzieren (Kiefern und Fichten nach etwa 20 Jahren, Buchen erst nach 80 Jahren), benötigen Eichhörnchen alte Baumbestände und eine ausgewogene Zusammensetzung der Baumarten (Mischwälder), um das ganze Jahr eine ausreichende Nahrungsvielfalt vorzufinden. Doch unsere Wälder werden zunehmend kleiner und eintöniger und in Wohngebieten ist die Nahrungsauswahl der Eichhörnchen natürlich noch beschränkter, so dass eine Zufütterung der Eichhörnchen gerechtfertigt ist.

Mein kunterbunt und lebensfroh Tipp:

Eichhörnchen gelten in Europa nicht als bedroht, aber dieses Jahr sind Eichhörnchen auf unsere Hilfe angewiesen. Ich würde mich freuen, wenn ihr ihnen was zu Futtern spendiert 🙂
Für viele ist es selbstverständlich im Winter ein Vogelhaus aufzustellen, da auch Eichhörnchen Nahrungsangebote im Winter brauchen, wäre es sinnvoll auch ihnen jedes Jahr etwas anzubieten! Da Eichhörnchen schlau sind, merken sie sich den Futterplatz schnell und nach wenigen Tagen hat man regelmäßigen Besuch! Aber wundert euch nicht- Eichhörnchen können ganz schön reinhauen. Im letzten Jahr war ich sehr überrascht und bin kaum mit dem Nachfüllen hinterher gekommen 😉

Viel Spaß mit euren Eichhörnchen!
Liebe Grüße Angie

Ein süßes Bilderbuch mit Pino dem Eichhörnchen habe ich hier vorgestellt.

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