Elternzone Reisebüro

Fliegen mit Baby – vom Loop Belt, Buggy und Gläschen im Handgepäck

Fliegen mit Baby - Flügelbild in den Wolken
Nachdem wir unsere Kreuzfahrt gebucht hatten, begannen die Überlegungen, wie es wohl ist mit einem Baby zu fliegen. Unsere Minnie-Maus war zu dem Zeitpunkt 7 Monate alt. Welche Fragen mich beschäftigten und welche Erfahrungen wir gemacht haben, erzähle ich in diesem Artikel.
Auf dem Schoß oder doch eigener Sitzplatz?
Kinder bis 2 Jahren fliegen auf dem Schoß der Eltern kostenlos mit. Zum Druckausgleich sollen Babys trinken, so dass ich stillen wollte. Doch dann las und hörte ich immer wieder, dass der Loop Belt, mit dem die Babys auf dem Schoß der Eltern angeschnallt werden, gefährlich ist. Dadurch war ich verunsichert, ob es nicht doch besser ist, einen eigenen Sitzplatz zu buchen und Minnie-Maus im Autositz fliegen zu lassen.
Wichtig: nicht alle Autositze sind für den Fluggebrauch zugelassen – sie müssen den Siegel „use in aircraft“ tragen.
Wie gefährlich ist der Loop Belt?
Der Loop Belt war von 1994-2008 in Deutschland verboten und ist nun wieder erlaubt. Es geht hierbei nicht um den Worstcase- dann ist es nämlich egal wo das Babys sitzt…. es geht um Start, Landung und Turbulenzen. Wenn es hierbei zu großer Krafteinwirkung kommt, fungiert das Baby auf dem Schoß als Airbag für den Erwachsenen. Kann man sich vorstellen, dass das nicht optimal ist.
Auf der anderen Seite gibt es keine statistischen Daten, wie oft es schon zu Verletzungen durch den Loop Belt gekommen ist. Die Forderung nach Kindersitzen in Flugzeugen stützt sich lediglich auf die Ergebnisse von Crashtests und Risikoanalysen. Mehr dazu könnt ihr beim TÜV Rheinland nachlesen.
Fliegen ist immer noch die sicherste Reiseform. Wenn ich überlege, dass im öffentlichen Nahverkehr gar keine Anschnallpflicht besteht, dann relativiert sich das ganze für mich. Letztendlich muss jeder das Risiko für sich einschätzen.
Unsere Entscheidung:
Wir haben uns dazu entschieden Minnie-Maus auf dem Schoß mitzunehmen, weil ich beim Start und der Landung stillen wollte und gerade das sind ja die „kritischen Phasen“. (Das Stillen klappt übrigens mit den Loop Belt ohne Problem.) Außerdem saß sie eh gerade nicht so gerne in ihrem Autositz und ich hatte auch Bedenken wegen des Platzes in der Schiffskabine. Für uns war es die richtige Entscheidung: Minnie-Maus verschlief den Flug glückselig in meinen Armen und ich musste nicht noch sehen, wie ich einen Autositz in der Kabine unterbekomme.
Es macht auf jeden Fall Sinn sich darüber Gedanken zu machen: gerade bei einem Langstreckenflug bietet es eben auch Komfort, wenn das Baby einen eigenen Sitz hat. Und wenn man den Autositz für den Mietwagen sowieso braucht, dann macht es auch Sinn. Es ist aber immer auch ein finanzieller Aspekt, so dass jede Familie für sich abwiegen muss.
Gepäckmitnahme – wie viel dürfen Babys mitnehmen?
In der Regel dürfen Babys einen Koffer mitnehmen, auch wenn sie keinen eigenen Sitzplatz haben. Je nach Fluggesellschaft ist das natürlich anders, so dass man sich vorher informieren muss. Darüberhinaus bieten die meisten Airlines eine kostenlose Beförderung von Reisebett, Buggy oder Autositz an, so dass man die Wahl hat.
Wir haben uns für den Buggy entschieden. Wie die Mitnahme genau funktioniert, lest ihr weiter unten.
Babybrei im Koffer – kann man Gläschen im Koffer mitnehmen?
Ich fragte mich, ob ich Gläschen im Koffer mitnehmen kann. Komischerweise hatte ich irgendwie die Vorstellung, dass es im Gepäckraum so kalt ist, dass es gefrieren könnte. Meine Internetrecherche ergab aber, dass 0 grad nicht unterschritten werden, so dass ich mir um die Verderblichkeit keine Sorgen machen musste.
Ich habe die Gläschen online bestellt, so kamen die Gläser in selbstklebender Noppenfolie eingewickelt bei uns an und ich konnte sie so sicher im Koffer verstauen. Super praktisch!
Buggy am Flughafen – wie funktionier die Mitnahme des Buggys?
Natürlich kann man den Buggy schon beim Check-In abgeben, wenn man ihn am Flughafen nicht mehr benötigt. In der Regel kann man ihn aber bis zum Gate oder sogar bis zur Flugzeugtür mitnehmen. Von hier aus wird der Buggy in den Gepäckraum befördert. Bedenkt die Handhabung mit Gepäckstücken und die Sauberkeit in den Frachträumen – eine stoßsichere Schutzverpackung macht Sinn. Wir haben uns für den Urlaub extra einen gebrauchten Buggy angeschafft und das hat sich gelohnt- es wurde nicht sehr sorgsam damit umgegangen!
Wichtig: Zurück gibt es den Buggy aber erst wieder bei der Gepäckausgabe! Das heißt am Zielflughafen müssen teilweise weite Wege mit dem Baby auf dem Arm zurückgelegt werden.
Es sei denn man hat einen Buggy, der sich in handgepäcksgröße zusammenklappen lässt, dann kann man diesen, wie normales Handgepäck, bis ins Flugzeug mitnehmen. Ich habe damit keine Erfahrungen und frage mich, ob die Buggys dann auch im Alltagsgebrauch genug Komfort bieten? Die Idee finde ich jedenfalls nicht schlecht. Preislich lohnt sich das aber wohl eher für Vielflieger.
Unsere Erfahrung mit dem Buggy am Flughafen Hamburg:
Um die Abfertigung bei der Sicherheitskontrolle und beim Boarding zu beschleunigen, muss der Buggy beim Check-In (nur in Hamburg und München) abgegeben werden. Hierfür bekommt der Buggy bei der Gepäckaufgabe einen von diesen Gepäckzetteln und dann muss dieser beim Sperrgepäck abgeben werden. Dort stehen dann Leihbuggys zur Verfügung, die man bis zur Flugzeugtür mitnehmen darf.
Bei der Sperrgepäckabgabe wurden wir damit vertröstet, dass alle Buggys unterwegs seien, so durften wir unseren nehmen. Ein Glück- war mir eh viel lieber.
Bei der Sicherheitskontrolle dürfen Familien mit Kind eine extra Schlange gehen, die wesentlich kürzer ist. Der Buggy muss komplett leergeräumt und gefaltet auch durch die Handgepäckskontrolle.
Gläschen im Handgepäck – wie viel ist erlaubt?
Die Mitnahme von 100ml ist im Handgepäck erlaubt und wird wirklich streng kontrolliert. Sogar Wasserflaschen müssen vorher leer getrunken werden. Wie wird es mit Babynahrung gesehen?
Zum Glück unterliegt Babynahrung nicht den strengen EU-Handgepäckbestimmungen, so dass Gläschen, Fläschchen und Trinkbecher mitgeführt werden dürfen. Aber nur, wenn man auch ein Baby dabei hat! Neben dem Gläschen (190g) hatten wir auch noch den Trinkbecher (200ml) mit, da die Luft im Flieger ja meist etwas trocken ist. Alles kein Problem. Falls es zu Verspätungen kommt, lohnt es sich auch ein Gläschen mehr dabei zu haben. Ich habe auch Empfehlungen gelesen, Nahrung für die ersten Tage im Handgepäck dabei zu haben, falls das Gepäck abhanden kommt, aber ich bin mir nicht sicher, ob das noch toleriert wird.
Mein Kunterbunt und lebensfroh Tipp:

Seid entspannt, dann sind es eure Schätze auch. Ihr könnt noch so viel planen, es kommt ja sowieso anders: ich habe es mit dem Stillen so getimt, dass Minnie-Maus beim Start auch Hunger haben müsste… kurz vorm Boarding war sie aber der Meinung, dass jetzt sofort gegessen werden muss. 😉 Also habe ich gestillt und die kleine Maus ist eingeschlafen. Beim Start hielt ich also ein schlafendes Kind in den Armen. Jeder Versuch sie zum Trinken zu animieren (wegen des Druckausgleichs), missglückte, weil sie einfach nur schlafen wollte, also ließ ich sie. 🙂

Viel Spaß beim Fliegen!
Liebe Grüße Angie

 

 

Hinterlasse ein Kommentar

wp-puzzle.com logo

Kommentare