Kunterbuntes

Gedanken über Trauer zum Totensonntag

Von allen Lebewesen sind die Menschen die einzigen, die wissen und verstehen, daß sie nicht ewig leben.
Ein wesentlicher Bestandteil unserer menschlichen Existenz ist es, dem Leben, aber auch dem Tod eine Bedeutung zu geben.“ (Grollmann)

Heute wird den Verstorbenen gedacht. Mit dem Totensonntag endet die Reihe der Gedenktage im November. Über den Totensonntag und Gedanken zur Trauer geht es in diesem Artikel.

Totensonntag

Der Totensonntag ist ein Gedenktag für verstorbene Menschen. Er beendet das Kirchenjahr und findet jedes Jahr am Sonntag vor dem 1. Advent statt. Eingeführt wurde der Totensonntag vor 200 Jahren. Dieser festgelegte Tag des Erinnerns zu Ehren von Verstorbenen ist kein gesetzlicher Feiertag, aber ein stiller Feiertag an dem Musik- und Tanzveranstaltungen untersagt sind.
In den evangelischen Gottesdiensten werden alle Namen der im vergangenen Kirchenjahr verstorbenen Gemeindemitglieder vorgelesen und für jeden eine Kerze angezündet. Es ist Brauch die Gräber mit Gestecken, Blumen und Kerzen zu schmücken.

Unvergessen

Es vergeht immer noch kein Tag an dem ich nicht an meinen Papa denke, der vor 5 Jahren und 8 Monaten starb. Er fehlt mir jeden Tag!
An „normalen“ Tagen, aber noch mehr an den besonderen Tagen! Gerade mit Minnie Maus denke ich oft, wie schön es wäre, wenn ihr Opa jetzt da wäre und das miterleben könnte :´(
Im ersten Jahr war ich täglich auf dem Friedhof und habe den Sinn des Totensonntags nicht verstanden. Mittlerweile weiß ich es zu schätzen, dass es einen Tag zum Gedenken der Verstorbenen gibt.
Zum Totensonntag nehme ich mir bewusst Zeit, um in Erinnerungen zu schwelgen. Dafür hole ich mein Trauer- und Erinnerungsbuch, welches mich in den ersten Tagen und Wochen durch die Zeit der Trauer und des Abschiednehmen begleitet hat, heraus. Ich habe darin viele Fotos und Erinnerungen an unsere gemeinsame Zeit, für die ich so unendlich dankbar bin, festgehalten.
Es zeigt mir aber auch die schwere und schmerzhafte Trauerarbeit: „Die Zeit heilt nicht alle Wunden! Sie lehrt uns nur mit dem Unbegreiflichen zu leben!“ Wir haben gelernt damit zu leben, auch wenn die Welt niemals wieder so werden wird, wie sie vor dem Tod war. Wahnsinn, wie mir das Buch durch den Trauerprozess geholfen hat!
Ich bin gerade erfüllt von Trauer, Liebe und Dankbarkeit!

Gedanken zur Trauer

Leider besteht in unserer Gesellschaft eine gewisse Scheu in Bezug zum Thema Tod und Trauer. Dabei gehört der Tod zum Leben dazu und alle Gefühle (Trauer, Angst, Schuld, Wut) der Trauerbewältigung haben ihre Daseinsberechtigung. Das ist wichtig! Alles hat seine Zeit!
Jeder Mensch trauert anders und deswegen kann ich keine allgemeingültigen Ratschläge geben. In unserer schnelllebigen Zeit hatte ich aber das Gefühl bald wieder „funktionieren“ zu müssen. Es tat gut zu erfahren, dass Trauern Zeit braucht und dass es „normal“ ist, wenn man auch nach vielen Monaten noch mit der Trauer zu kämpfen hat. Das erste Jahr war furchtbar, danach ging es langsam bergauf. Mich tröstet der Gedanken, dass unsere Verstorbenen in unseren Herzen, Gedanken und Erinnerungen weiterleben!

Mein kunterbunt und lebensfroh Tipp:

Auf meinen heutigen WhatsApp Status „Was ich mir zu Weihnachten wünsche? Besuchszeiten im Himmel- nur für einen kleinen Moment“ haben nur 3 von 60 Freunden (5%) reagiert. Da ist die Tabuisierung, die ich bedaure!
Ich habe heute viel geweint, aber auch gelacht, mich an tolle Zeiten erinnert und mir mit Sven die Besuchszeit im Himmel ausgemalt. Danke, mein Schatz!
Für Trauernde kann ich das oben genannte Erinnerungsbuch nur empfehlen. Übrigens eine tolle Geschenkidee, es gibt auch eine Kinderversion. Lasst euch die Zeit, die ihr braucht und lasst eure Gefühle zu!
Mit Abschluss des Totensonntags beginnt nun ein neues Kirchenjahr und damit die Vorweihnachtszeit 🙂 ab morgen erleuchtet also die Weihnachtsdeko unsere Häuser!

Liebe Grüße Angie

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